Zeitungsbericht: Generalversammlung Klein-Berliner-Bären

Die Hauptversammlung der Klein-Berliner Bären Melchingen fand nicht – wie sonst üblich – im Narrhalla-Stüble sondern in der Festhalle statt. Zur Begrüßung scherzte Bärenvatter Manuel Barth: "Letztes Jahr konnten wir noch das Doppeljubiläum feiern, dieses Jahr machen wir eine Doppelte Generalversammlung."

Burladingen-Melchingen. Tatsächlich konnten die Melchinger 2020 ihr großes Fasnetsjubiläum und die Hausfasnet noch feiern – aber eine Haupt versammlung durfte wegen der Corona-Beschränkungen nicht mehr stattfinden.

Alles beim Alten im Vorstand der Klein-Berliner Bären. Foto: Barth

In seinem Bericht ging Manuel Barth ausführlich auf die Fasnet 2020 ein. Mit der Einsatzbereitschaft, vom Aufbau des Festzeltes, der Bewirtung der Halle beim Ausschank hinter der Bar sowie im Weizenbrunnen seiner Bären war er sehr zufrieden. Und auch bei den zahlreichen auswärtigen Umzügen zeigten sich die Bären von ihrer besten Seite, in Engstingen waren stolze 37 Bären mit von der Partie. Die Auftrittsgruppe hat 2020 mit ihrem Jubiläumsauftritt einen Rückblick auf 70 Jahre gezeigt und das Publikum auch bei Auftritten in Aichhalden und Hochmössingen begeistert. Selbst außerhalb der Fasnet zeigte man eine gute Figur: Beim Elfmeterturnier des TV Melchingen und dem TV Stetten konnten gute Ergebnisse erzielt werden. 2021 gab es keine Umzüge, die Hausfasnet wurde digital gefeiert. " Es hat mir gut gefallen", sagte Barth, "aber eine richtige Fasnet kann das nicht ersetzten. Hoffentlich können wir 2022 wieder gemeinsam feiern", schloss er seinen Bericht. Schriftführerin Marion Geisel ließ die Fasnet 2020 noch mal detailliert Revue passieren, und Kassiererin Tanja Clementi legte die Finanzen der Bären offen. Die beiden Kassenprüfer Anita Bahnmüller und Heidi Schäfer bescheinigten ihr eine übersichtliche und solide Kassenführung. Der Narrenpräsident Stefan Kürsammer führte die Entlastung des Vorstands herbei und bedankte sich im Namen des Elferrats bei den Bären für ihren Einsatz. Bei den anschließenden Wahlen gab es keine Veränderungen. Hier wurden der Erste Vorstand Manuel Barth, der Zweite Vorstand Sven Geisel, die Kassiererin Tanja Clementi, die Schriftführerin Marion Geisel sowie die Beisitzer Dennis Benedix und Andreas Clementi in den Ämtern bestätigt.

Zeitungsbericht: Arbeit im Hexenhäs

Fasnet: Ropeworker springt

Burladingen-Melchingen. (aba). Wenn eine Klein-Berliner Burghexe am "Schmotziga Doschdeg" arbeiten muss,was macht sie dann? Sie arbeitet natürlich im Hexenhäs. So gesehen in Melchingen (Klein-Berlin).

Die Burghexen fliegen dieses Jahr in Melchingen hoch, so auch Marcel Mayer.Foto: Barth Foto: Schwarzwälder Bote

Dort muss an der Kapelle in der Thalheimerstraße, aus Sicherheitsgründen eine Linde entfernt werden. Das ist eine Aufgabe für Ropeworker Marcel Mayer, der sich mit seiner Firma unter anderem auf die Baumpflege, Sicherung oder Fällung spezialisiert hat.

Da Mayer eine eingefleischte Burghexe ist und deren Auftritte trainiert, war für ihn klar, diese Aufgabe im Hexenhäs zu erledigen. Und natürlich durfte da ein "Burghex spring" nicht fehlen.

Zeitungsbericht: Immerhin "ein bisschen Fasnetfeeling"

Die Fasnet fällt der Pandemie zum Opfer. Wer meinte, sie würde dieses Jahr deshalb in die Vergessenheit gedrängt, der hat sich gewaltig geirrt. Zumindets in Burladingen lebt die Fasnet – und das ist äußerst sichtbar. 

Burladingen. Wer die beiden Narrenvereine, die Spältlesgucker aus Hörschwag und die Rauchkatzen aus Stetten, kennt, dem war klar, dass sich die Vereinsführungen der Vereine Gedanken über die doch sehr wahrscheinlich ausfallende Fasnet 2021 machen.

Was tun, um die Fasnet nicht total ausfallen zu lassen? So hatten die drei Vorsitzenden der Spältlesgucker, Marcel Wörz, Markus Schoser und Annika Heinzelmann, eine Idee. Da in Coronazeiten keine Laufbändel ausgegeben und auch kein Narrenbaum aufgestellt werden kann, entschloss man sich kurzerhand, Hörschwag in der Fasnetszeit erstrahlen zu lassen.

Kurz entschlossen erhielten die Spältlesgucker von ihrem Vorstand folgende Nachricht: "Liebe Spältles-Gucker, leider wird die Fasnet 2021 wohl anders verlaufen wie gewohnt. In welchem Rahmen wir die Fasnet feiern dürfen, ist derzeit noch nicht planbar. Deshalb fangen wir mal klein an und würden uns über viele Narrenbäume im ganzen Ort freuen. Die Grundlage dafür haben die meisten noch in ihrem Haus stehen. Wir würden uns über eine große Beteiligung sehr freuen! Also Weihnachtsbäume zu Fasnetsbäume schmücken und vor dem eigenen Haus dekorieren. Euer Hexenausschuss!" Wie es aussieht, wird diese Aktion ein Erfolg. Am Dreikönigstag waren es bereits sieben, täglich kommen neue dazu.

Die selbe Idee hatte auch die Vereinsführung der Rauchkatzen aus Stetten. Mit der Aktion "Fasnet Dohoim – Christbaum wird Narrenbaum" will man wenigstens ein bisschen "Fasnetsfeeling" aufkommen lassen. Dort kann jeder, der mitmachen möchte, Bilder seines umfunktionierten Christbaums dem Narrenverein bis zum 18. Januar zukommen lassen. Davon wird dann eine Bildercollage erstellt, die für jeden zugänglich in den Fenstern des Foyers der Festhalle zu sehen sein wird. Des Weiteren besteht die Möglichkeit für alle Kinder, sich ebenfalls mit einem kleinen Beitrag, in Form von Bildern oder etwas Gebasteltem zum Thema Rauchkatzen, an "der etwas anderen Fasnet" zu beteiligen. Die Kunstwerke können dann am 30. und 31. Januar in einer Kiste vor dem Foyer der Festhalle abgelegt werden. Die Werke, die später vom Narrenverein im Foyer ausgestellt werden, sollten mit Namen und Kontaktdaten versehen werden. Denn als Belohnung für die Bemühungen bekommt jedes mitwirkende Kind bis 16 Jahre eine Strickmütze mit Logo des Vereins.

Ein Zeichen, dass die Saison noch nicht ganz abgeschrieben ist

Und in Melchingen wurde der Narrenbaum gestellt: Heimlich, still und leise – eigentlich gar nicht die Art der Narrhalla Klein-Berlin. Normalerweise ist das Ereignis der Fasnetsauftakt, und es wird groß mit einem kleinen Umzug gefeiert. Anschließend wäre in der Halle "Krönungsball" mit den Lauchertmusikanten, die Prinzengarden hätten ihre neuen Tänze gezeigt, und die Humoristen hätten Kostproben ihres Humors zum Besten gegeben. Nicht zu vergessen: die Krönung des Prinzenpaares. Und dieses Jahr? Ist es ein Erinnern, dass Fasnet sein sollte, und ein Zeichen, dass die Narrhalla die Saison noch nicht ganz abgeschrieben hat und nach Wegen sucht, die Fasnet – in welcher Form auch immer – am Leben zu erhalten. Und so lief das Stellen des Narrenbaums ab: Nicht mal eine Handvoll Elferräte bringen einen kleinen Narrenbaum mit großen Maschinen in die Höhe. Und so schnell wie sie gekommen sind, sind sie auch wieder weg. "Der Baum ist bewusst klein gewählt worden", betont Narrenpräsident Stefan Kürsammer, "somit war gewährleistet, dass der Abstand eingehalten werden konnte." Die Gallionsfiguren der Melchinger Fasnet, Burghexe und Klein-Berliner Bär, zieren nicht den Narrenbaum – sondern sie hängen in den Linden am Parkplatz. "Es war schon ein komisches Gefühl, den Baum so ganz ohne Musikanten und Zuschauer zu stellen", gestand der Präses.

Gallionsfiguren der Narrhalla hängen in den Linden an der Hauptstraße. Fotos: Barth
Gallionsfiguren der Narrhalla hängen in den Linden an der Hauptstraße. Fotos: Barth
 
Leiser Aufschrei der Narren in Melchingen. Foto: Schwarzwälder Bote
Leiser Aufschrei der Narren in Melchingen. Foto: Schwarzwälder Bote
 
Wie es mit der Fasnet weitergeht, darauf will sich Kürsammer noch nicht festlegen: "Wir warten erstmal noch ein bisschen ab, welche Verordnungen die nächste Zeit kommen. Wir sind flexibel und bereit, auch kurzfristig etwas auf die Beine zu stellen." Im stillen Kämmerlein arbeiten die Elferräte an einem ganz anderen Konzept, nämlich an einer "Fasnet to go". Wie diese aussehen könnte, muss noch entschieden werden. Das Motto wird in den nächsten Tage festgelegt, und da es keine Wahl des Prinzenpaares geben wird, regieren an dieser Fasnet Vanessa die 1. und Johannes der 1. abermals. "Wir stecken den Kopf nicht in den Sand und werden, egal in welcher Form auch immer, auch dieses Jahr eine Fasnet durchführen", ist sich der Klein-Berliner Präsident sicher.

 

Zeitungsbericht: Trotz "oiriger Fasnet" gab es einen Dreh

Burladingen-Melchingen. "Au wenn dia Fasnet des Johr oiret, in Klein-Berlin wud trotzdem gfeiret". So lautet das Motto der diesjährigen Klein-Berliner Fasnet in Melchingen. Darauf ist auch der SWR aufmerksam geworden. Stephanie Uhlig von der "Landesschau Aktuell" besuchte mit einem Kamerateam die Klein-Berliner Narren auf der Oberen Alb.

Prinzessin Vanessa und Prinz Johannes stellen ihre Rede vor laufender SWR-Kamera vor. Foto: Barth Foto: Schwarzwälder Bote
 

Eine kleine Delegation, Präsident Stefan Kürsammer und sein Stellvertreter, das Prinzenpaar Vanessa I. und Johannes I., ein Prinzengardemädel und je ein Vertreter der Burghexen, von den Klein-Berliner Bären und der Lumpenkapelle stellten sich und des Programm der diesjährigen Fasnet dem Fernsehteam vor.

Am "Schmotziga Doschdeg" beenden die Narren um 9 Uhr morgens das Homeschooling, das WLAN wird abgeschaltet. Nachmittags gibt es mit dem Kinderprinzenpaar, Melina und Luca eine Kinderfasnet in den eigenen vier Wänden. Um 19 Uhr stellen sich die Narren nicht wie gewohnt zum Fackelumzug auf, sondern vor die eigene Haustür und lassen, wenn der Nachthimmel erleuchtet wird, nacheinander die Klein-Berliner Narrenrufe erschallen. Ab 20 Uhr findet ein Maskenball statt. Online über Zoom.

Humoristen wollen Feuerwerk zünden

 

Der Rosenmontag beginnt um 5 Uhr morgens mit der Katzmusik vor der Haustüre. Für den Frühstücksservice ist jeder Narr selbst zuständig. Ab 13.30 Uhr gibt es die Fasnet "ToGo", das heißt, es werden die vorbestellten Fasnetsgugga ausgeliefert. Ab 19.30 Uhr steigt dann der große Rosenmontagsball – auch wieder online. Die Klein-Berliner Humoristen wollen ein Feuerwerk der guten Laune zünden, wie der Narrenpräsident Stefan Kürsammer es betonte.

Außerdem findet ein Fotowettbewerb für die schönsten Bilder von der Fasnet zuhause statt. Für die besten Kinder-oder Erwachsenen- und Familienfotos gibt es attraktive Preise zu gewinnen. Die Bilder können bis zum 16. Februar per E-Mail an praesi Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gesendet werden.

 

Zehn neue Burghexen bestehen vier Prüfungen

Melchingen. Angeführt von den Lauchertmusikanten zogen der Elferrat die Prinzengarden, kleines und großes Prinzenpaar und jede Menge Hexen und Bären mit Fackeln und laut "Horig Horig" durch das nächtliche Klein-Berlin.Zehn neue Burghexen, einige davon schon aus der zweiten Generation, waren mit im Zug und wurden angebunden an den Narrenbaum geführt. Hier hatten sie vor dem Hexenvater, Klaus Szaukellis, vier Prüfungen abzulegen, damit sie in den Kreis der Burghexen aufgenommen werden.Da sich jede Hexe vor dem Feuer fürchtet, mussten alle einen Sprung darüber wagen, um anschließend mit ihrem Besen um den Narrenbaum zu reiten. Um sich für die kommende Saison zu stärken, gab es anschließend einen großen Schluck bittersüßen Hexentrunk. Pyramiden bauen ist bei den Burghexen Ehrensache und die neuen mussten zeigen, dass sie auch dazu in der Lage sind. Nachdem auch dies bewerkstelligt war und der Hexenschur am Narrenbaum lautstark durch die Nacht tönte, wurden die zehn Neuen mit fürchterlichen Geschrei aufgenommen.

Narrenpräsident Stefan Kürsammer lud anschließend die zahlreichen Zuschauer zum Maskenball in die Festhalle ein. In der Festhalle gaben sich die "Stars der Welt" die Klinke in die Hand, und schon bald war die Halle bis auf den letzten Platz mit verkleideten Narren gefüllt. Dabei störte auch eine närrische Protestbewegung nicht, die auf ihren Plakaten zu einer Freitagsdemonstration für die Fasnet aufriefen. Stefan Kürsammer und Tobias Ellner führten durchs Programm und stellten die fünf Gruppen vor, welche sich für den Kostümwettbewerb gemeldet hatten.

Närrischer Demonstranten machen sich beim Melchinger Maskenball für die Verlängerung der Fasnet stark. Die Besucher sind mit originellen Verkleidungen zur Veranstaltung gekommen, die mit ihrem pfiffigen Bühnenprogramm beste Unterhaltung bot. Fotos: Barth Foto: Schwarzwälder Bote

"Speedi Gonzales, die schnellste Maus aus Mexico", "Raketen auf dem Weg zu den Stars", "Finde den Fehler", "Die sechs Zwerge", "Kelly Familie" und "Der Rote Teppich" buhlten um die Gunst des Publikums. Zum Showtanz traten mit Raketen auf dem "Weg zu den Stars" und die "Singende Altkleidersammlung Kelly Familie" nur zwei Gruppen an. Anmutig tanzten die Raketen und die Männer der Gruppe parodierten Charlie Chaplin. Die Kelly Familie sang die herzzerreisenden Schnulzen der Sängerfamilie und versuchte, damit zu punkten.

Während die Besucher aufgefordert waren, ihre Stimmzettel auszufüllen und die Jury diese auswertete, stürmte der "Burladinger Blechschaden" die Bühne. Mit ihrem Sound brachten sie die Halle zum Beben. "Bei unseren Wettbewerben gibt es keine Verlierer", verkündete Tobias Ellner, und weiter sagte er: "Der große Gewinner ist die Klein-Berliner Fasnet." In der Gunst des Publikums standen nach der Auszählung der Stimmen im Kostümwettbewerb und im Showtanz die "Kelly Familie" ganz oben.

Kürsammer kündigte anschließend einen weiteren Höhepunkt des Abends an, das Klein-Berliner Männerballett. Stefanie und Bianca Schanz hatten mit den Männern die Schritte eingeübt, sodass diese graziös über die Bühne schweben konnten. Leichtes Spiel hatte dann die Luka Salmendingen, die die Stimmung vollends zum Sieden brachte.